



Altersgerechte Raumgestaltung Lindenhofspital
Im Lindenhofspital werden zunehmend ältere Patientinnen und Patienten betreut, die an einer Demenz erkrankt sind. Wie muss das räumliche Umfeld gestaltet sein, damit sich diese Patientengruppe besser orientieren kann?
Ausgangslage
Mit der steigenden Hochaltrigkeit unserer Gesellschaft nimmt auch die Zahl der physisch und kognitiv beeinträchtigten Personen zu, die im Akutspital versorgt werden. So auch im Lindenhofspital, wo die Zahl der an demenzerkrankten Patientinnen und Patienten in den letzten Jahren zugenommen hat. Für eine patientengerechte Versorgung der Betroffenen spielt die Gestaltung des räumlichen Spitalumfelds eine wesentliche Rolle. Denn es kann zu deren Sicherheit, Orientierung und Wohlbefinden beitragen.
Vorgehen
Im Rahmen von Raumbegehungen wurde das räumliche Umfeld einer Station von einem interdisziplinären Expertenteam der Arbeitsgruppe Health Care Communication Design HCCD der Berner Fachhochschule begutachtet. Die bestehende Raumsituation wurde vor dem Hintergrund empirischer Befunde aus dem Bereich Health Care Design analysiert und mit Empfehlungen gewürdigt. Eine weitere Grundlage erstellte als Praxispartnerin die Berner Designagentur komform, wie die Berner Fachhochschule Gründungsaktionärin des SCDH. komform machte eine Bildanalyse der Räumlichkeiten, in dem sie mit einem Filter die Alterssichtigkeit simulierte. In einem zweiten Schritt plante komform basierend auf den Analysen und Empfehlungen gestalterische Interventionen für ein Muster-Zweibettzimmer, mit Fokus auf möglichst kostengünstige Umsetzungen. Die Interventionen wurden unter anderem von einem Maler und einem Werbetechniker umgesetzt und abschliessend durch die Arbeitsgruppe HCCD evaluiert.
Ergebnisse
Die Berücksichtigung von Evidence-based Design bei der Gestaltung des Patientenzimmers hat dazu beigetragen, dass sich kognitiv und physisch beeinträchtigte ältere Patientinnen und Patienten räumlich besser orientieren können. Rückmeldungen zur Gestaltung des Zimmers waren überwiegend positiv – sowohl von Mitarbeitenden als auch von Angehörigen und Patientinnen und Patienten. Dies deutet darauf hin, dass die evidenzbasierte Gestaltung auch einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der unterschiedlichen Nutzergruppen hat.
Arbeitsgruppe Health Care Communication Design HCCD
Projektteam
Minou Afzali, BFH-HKB, Institute of Design Research (Projektleitung)
Sabine Hahn, BFH-G, Pflege
Elke Reitmayer, BFH-AHB, FDW
Praxispartnerin komform
Rachel Imboden
Patrick Probst